Die Casavecchia-Rebe ist vom Mysterium umgeben. Ausnahme ist allein die Bauernlegende, der zufolge sie in der Ruine eines alten Landhauses, einer “casa vecchia”, im Ortsbereich von Pontelatone entdeckt wurde. Es habe sich um einen Rebstock mit einem Durchmesser von ca. 1 Meter gehandelt, der vermutlich die schrecklichen Mehltau- und Reblaus-Epidemien des 19. Jahrhunderts überlebt hatte.
Die Casavecchia-Rebe besitzt außergewöhnliche Qualitätseigenschaften und ist heute Gegenstand der Forschung von Seiten der agrarwissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten von Neapel und Florenz.
Hinsichtlich des Ursprungs der Casavecchia-Rebe gibt es Hypothesen, die sie auf den von Plinius in seiner Naturalis Historia gerühmten Vinum trebulanum zurückführen. Dieser wurde aus Trauben gemacht, die in der Umgebung der antiken sannitischen Stadt Tremula Balliensis angebaut wurden und sich also in einem Territorium befanden, das heute auch die Orte Pontelatone, Castel di Sasso, Liberi und Formicola umfasst.
Die vegetative Vermehrung geschieht durch Schnitt und Stecklinge, sowie die antike Methode der Absenker, bei der ein Trieb des alten Rebstocks nach unten gebogen und die Triebspitze im Boden ver¬senkt wird, bis sich neue Wurzeln bilden.
Die außergewöhnlichen Eigenschaften der Casavecchia-Rebe verleihen diesem Wein evokative Duft- und Geschmacksnoten, wie nur wenige andere Früchte.